Die Bilder geben zu reden, Menschen kommen auf mich zu und wollen mehr zu dieser Serie und meinen Beweggründen erfahren, drei Bilder sind zudem bereits reserviert - und am Samstag werden auf dem Kunstrundgang ein paar Hintergrund-Informationen zu vernehmen sein. Gerne teile ich die Antworten auf die gestellten Fragen auch hier zum Nachlesen.
Fragen zum Kunstrundgang am 5. April 2025

Folgende Fragen habe ich für die öffentliche Führung beantwortet - sie geben einen Einblick in meinen Arbeitsweise:
1 Wie würdest du deinen Kunststil beschreiben?
Da ich in ganz unterschiedlichen Bereichen unterwegs bin (Malerei, Fotografie, Textilkunst usw.), ist diese Frage komplex zu beantworten. Ich gehe in meinen Antworten daher vor allem auf die Objekt-Kunst ein, wie sie hier im Schaufenster zu sehen ist.
2 Was inspiriert dich für deine Kunst?
Ich schöpfe aus dem Leben, beobachte die Natur, die Menschen um mich herum und die Phasen welche ich und sie durchlaufen. Zudem habe ich in mir eine grosse Schöpferkraft, die mich zu immer neuen Experimenten mit Techniken, Materialien, Farben und Formen anregt. Die Serie «Lebenskreis» ist über einen längeren Zeitraum entstanden – und da mich die existenziellen Fragen des Lebens faszinieren, erzählt die Serie vom Wachsen, über stille Momente im Leben, Schmerz, dem Gefühl von Gleichförmigkeit und Funktionieren, der Zufriedenheit ebenso wie vom Tod und dem Weitergehen in neue Sphären.
3 Wie würdest du deinen Kunststil beschreiben?
«Schöpfen aus dem Innern und Berührungspunkte schaffen» – egal ob Malerei, Textilkunst oder Druckarbeiten, die Arbeiten sollen eine Seele haben, etwas nach Aussen tragen – egal ob kraftvoll oder subtil.
4 Welches ist dein absolutes Lieblingsmedium zum Arbeiten?
Bei den genähten Bildern, dem genähten Tagebuch und den Objektbildern, spielen Fundgegenstände eine tragende Rolle. «Einfälle aus Abfällen» ist etwas, das mich total fasziniert. Ich erzähle mit den «objet trouvés» (den gefundenen Gegenständen) Geschichten, kann neue Bedeutungen schaffen oder soziale und kulturelle Kommentare abgeben. Die Verwendung von gefundenen Objekten ist für mich auch eine Form des Recyclings, ich geben den Gegenständen ein neues Leben – was auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit ist. Die Materialsprache der unterschiedlichsten «objet trouvés» wie flauschige Sämchen, leichte Federn, unterschiedlichstes Papier, zarte Blütenlätter, gebrauchte Teebeutel, tote Insekten, geschliffenes Schwemmholz oder rostendes Metall ist mir beim Gestalten enorm wichtig. Die Materialien haben eine symbolische Bedeutung (für mich vielleicht eine andere, als für die Betrachtenden – das macht es jedoch gerade spannend), gleichzeitig tragen die Fundobjekte zur ästhetischen Wirkung des Objektbildes bei, können eine visuelle und taktile Erfahrung schaffen und wieder: Geschichten und Erfahrungen transportieren.
5 Wie wählst du die Themen für deine Arbeiten aus?
Die Themen kommen oft zu mir, sie wählen mich – und ich versuche, ihnen in meiner künstlerischen Arbeit eine Stimme und einen Ausdruck zu geben. Oft sind es die Themen des Lebens, die jeden Menschen betreffen: Werden, wachsen, vergehen (den Lebenskreis wie hier bei den Objektbildern im Schaufenster), aber auch Beziehungen, Sinn des Lebens sowie tiefere Einblicke in die menschliche Erfahrung. Mir ist es wichtig, mit meinen Arbeiten in den Betrachter:innen etwas anzustupsen, neue Sichtweisen zu öffnen und zur inneren Auseinandersetzung anzuregen.
Rahel Suter-Portmann, 3. April 2025
Mehr Informationen zur öffentlichen Führung finden sich hier:
https://kunstregionsursee.ch/
Bei StrickART wird eine ganz andere Seite meines künstlerischen Schaffens sichtbar: